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4 Schadstoffe auch in modernen Häusern

Schadstoffe im Wohn- und Arbeitsumfeld

 

Es gibt eine Vielzahl von Schadstoffen, die uns im Wohn- und Arbeitsumfeld begegnen und die unsere Gesundheit beeinträchtigen können.

 

Diese können aus der Bausubstanz oder deren Versiegelung, aus Bodenbelägen oder Einrichtungsgegenständen stammen und über die Lunge oder durch Hautkontakt von uns aufgenommen werden.

 

Dazu zählen viele organische Lösungsmittel und andere leichtflüchtige organische Substanzen, mittel- und schwerflüchtige organische Stoffe, Stäube und andere Partikel, Faserstoffe wie Asbest und künstliche Mineralfasern sowie Schwermetalle.

 

Weitere Schadstoffbereiche sind Schimmel, Hefepilze und Bakterien.

 

Die folgende Übersicht zeigt, wo beispielsweise die jeweiligen Schadstoffgruppen in Bau- oder Einrichtungsmaterialien verwendet wurden (und zum Teil noch werden). Vor allem die schwerflüchtigen Stoffe und auch Asbest und Künstliche Mineralfasern (KMF) können noch viele Jahrzehnte nach ihrer Anwendung zu erheblichen Belastungen führen

 

 

 

 

 

 

 

Leichtflüchtige organische Verbindungen (VOC)

Eine Vielzahl organischer Lösungsmittel und Schadstoffe (VOC - Volatile Organic Compounds) können aus Bau- und Werkstoffen für die Innenraumausstattung, aus Textilien und Holzwerkstoffen (Spanplatten, OSB Platten) stammen können. Auch Dämmschäume, Glaswolle, textile Bodenbeläge, Lacke und Farben, Kleber usw. können ein oder mehrere Arten dieser VOC enthalten.

Formaldehyd (und andere Aldehyde) gehört zu den sehr leicht flüchtigen Verbindungen (VVOC) und ist der wohl bekannteste Wohnschadstoff, da er in sehr vielen Produkten verwendet wurde und wird. Trotzdem der Formaldehyd-Anteil in den Produkten zurückgegangen ist, kommen immer noch Gesundheitliche Beeinträchtigungen vor und Formaldehyd steht im Verdacht Krebs zu erzeugen.

 

Pestizide und andere schwerflüchtige organische Verbindungen (SVOC)

Pestizide wie Pentachlorphenol (PCP), Hexachlorcyclohexane (z.B. Lindan) und Dichlofluanid wurden vor allem in Holzschutzmitteln verwendet. Ebenso wurden weitere Pestizide wie z.B. Pyrethroide, DDT, Dieldrin, Permetin in vielen anderen Produkten und Baustoffen eingesetzt.

Polychlorierte Biphenyle (PCB) wurden z.B. in Dichtstoffen, Fugenmassen, Farben, Vergussmassen, Putzen, Klebern und Kabelummantelungen aufgrund ihrer Eigenschaft als Weichmacher, Flammschutzmittel und Dielektrikum (in Kondensatoren) eingesetzt.

 

Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) ist eine Stoffklasse mit einigen hundert verschiedenen Verbindungen, sie entstehen bei Verbrennungsprozessen von Heizöl, Kohle, Holz usw. Sie kommen daher in teer- und bitumenhaltigen Produkten vor, die zur Abdichtung, Korrosionsschutz, als Holzschutz, zur Schall- und Wärmedämmung und als Klebstoff eingesetzt wurden.

 

Flammschutzmittel (Organophosphate) sind z.B. in Elektro- und Elektronikgeräten, Leiterplatten, Kabeln, Teppichrückenbeschichtungen, speziellen Textilien, Dämmstoffen und Montageschäumen enthalten.

 

Weichmacher (Phtalate) wurden ebenfalls in vielen verschiedenen Bauprodukten, wie z.B. Bodenbelägen, Tapeten und Farben eingesetzt.

Asbest und Künstliche Mineralfasern (KMF)

Es handelt sich bei Asbest um eine natürliche Mineralfaser, die hervorragende Materialeigenschaften besitzt. Sie ist unbrennbar und hitzebeständig, alterungsbeständig, säure- und laugenresistent, hat gute mechanische Eigenschaften, eine gute Wärmedämmung und geringe elektrische Leitfähigkeit.

 

Asbest findet sich wegen dieser guten Eigenschaften in sehr vielen langlebigen Bauprodukten wie z.B. Bodenbelägen oder Dachplatten aber auch in Fliesenklebern, Spachtelmassen, Putzen, Leichtbauplatten, Schnüren usw. verwendet.

 

Insgesamt wurde Asbest in über 3.000 verschiedenen Anwendungsbereichen und über Jahrzehnte in sehr großen Mengen verwendet.

 

Wegen seiner krebserzeugenden Wirkung wurde die Verwendung von Asbest in Deutschland im Oktober 1993 verboten.

 

Auch bei künstliche Mineralfasern (Glas- oder Steinwolle), die vor 1996 verwendet wurden, ist eine krebserregende Wirkung bei Mensch zumindest wahrscheinlich, im Tierversuch nachgewiesen.

 

Schwermetalle

Schwermetalle kommen in verschiedenen Baumaterialien und Einrichtungsgegenständen vor (Blei, Arsen, Antimon, Chrom, Cadmium, Quecksilber, Nickel, Zink, Kupfer usw.) Eine gesundheitliche Gefährdung kann hauptsächlich durch eine chronische Belastung entstehen. Dabei spielen unter anderem Schädigungen des Nerven- und Immunsystems, Leberschädigungen, Blutveränderungen, Allergien sowie die Entstehung von Krebs eine bedeutende Rolle.